Wolferode
Südwestlich von der Lutherstadt Eisleben, eingebettet in das Mansfelder Land, liegt die Gemeinde
Wolferode.
Im Jahr 1336 wird Wolferode erstmalig urkundlich durch die Edlen von Hakeborn erwähnt.
Wolferode ist ein Haufendorf mit unregelmäßiger Grundriss-Struktur. Um das Dorf sind Wüstungen
nachgewiesen. Sie befanden sich einst in den Holzmarken, auf den Pfarräckern und westlich davon.
Wolferode war über viele Jahrhunderte ein geteiltes Dorf. Die
Keimzelle von Wolferode wurden sehr wahrscheinlich zwei bis drei
Höfe, die in der Nähe der Kirche lagen.
Das westliche und ältere Dorf A mit der Kirche, welches 1336 zum
ersten Mal urkundlich erwähnt wird, war
brandenburgisch-preußisch. In ihm wohnten hauptsächlich
Bergleute.
Das jüngere, östliche Dorf B, das um 1347 noch nicht, aber
1484 bestanden hat, lag östlich vom Dorfgraben und war
sächsisch. Noch um 1900 bezeichneten sich die Einwohner von A als
Altpreußen, die von B als Neupreußen, weil die Gemeinde B
erst 1815 zu Preußen gekommen war.
Die Grenze zwischen beiden ist die südliche Verlängerung des
zwischen Kunstberg und Hirtenberg von Wimmelburg heraufziehenden
Grundes, in welchem Wolferode liegt.
Die Grenze ging von der Bösen Sieben unterhalb der Hüneburg
entlang, südwärts den Grund hinauf nach Wolferode, hier den
Dorfgraben entlang, den Hohlweg hinauf zum Mühlberg.
Die alte Grenze existierte fast 1200 Jahre.
Einige historische Daten
Erste urkundliche Erwähnung
Die blutsaure Arbeit der Berggesellen wurde zur Quelle des Reichtums
der Grafen von Mansfeld, die in die Lage kamen, eine Herrschaft nach
der anderen, durch Kauf zu Erwerben, 1346 östliches Wolferode B,
1352 westliches Wolferode belehnte Karl IV. die Grafen von Mansfeld mit
den „Regalien“, das heißt, mit den Rechten eines
Landesherren. Damit wurde die Grafschaft reichsunmittelbar. Die Grafen
erhielten das Recht, Bergbau zu betreiben, das Bergrecht festzulegen
und zu vollstrecken. Die Verleihung des „Bergregals“ war
nur die Bestätigung eines bereits seit langem bestehenden
Zustandes. Dies trug zur schnellen Entwicklung des Bergbaus bei.
1500 Fertigstellung des Kirchturms
1501 Erbteilung – Wolferode A kommt zum Oberamt Eisleben (Amt Erdeborn)
Wolferode B kommt zum Unteramt Eisleben (Amt Helfta)
1618-1648 Dreißigjähriger Krieg, in dieser Zeit folgt eine Einquartierung der anderen.
Quälereien und Grausamkeiten waren an der Tagesordnung.
1626 Pest – 164 Menschen starben
....Fortsetzung folgt...